Ich hatte zwei Großeltern. Allerdings würde ich nur zwei Personen davon als Oma und Opa bezeichnen. Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass die biologischen Großeltern auch gleichzeitig für die Enkel da sind. Zu meiner Oma und meinem Opa hatte ich ein sehr inniges Verhältnis.
Die anderen Großeltern wurden zwar besucht, aber selten ging dieser Wunsch von mir aus. Meine Oma und Opa (die Eltern meiner Mutter) nahmen uns Kinder ernst. Wir haben regelmäßig bei Ihnen übernachtet. Ich konnte mich mit meinen kindlichen Belangen an sie wenden. Wenn mein Opa am PC saß und ich hereinkam, dann hörte er mit dem auf, was er gerade tat und spielte mit mir Majong am Computer.
Meine Oma spielte Karten oder schaute Fernsehen mit uns. Am schönsten an den Übernachtungen war es, dass ich Streiche spielen durfte. So manches Stofftier wurde unter der Bettdecke versteckt oder der Schlafanzug wurde an allen Öffnungen zugenäht.
Wir sind auch gerne alle zusammen in den Urlaub gefahren. Wenn ich an meine Oma und Opa denke, kommen mir sofort folgende Worte und Situationen ins Gedächtnis:
Als Kind kam ich ihnen gerne entgegengerannt und umarmte sie schwungvoll. Das waren immer sehr intime Momente und symbolisierte das vertrauensvolle Verhältnis. Mein Opa hatte viele Kosenamen für mich. Besonders mochte ich: „Mein kleines Engelchen.“
Wenn ihr Enkelkinder habt, nehmt euch die Zeit für sie. Sie danken es euch mit ihrer Liebe. Obwohl meine Oma und Opa mittlerweile vor mehr als zehn Jahren verstorben sind, begleiten sie mich noch immer durchs Leben. Ihre Geschichten und Ratschläge werde ich an meine Kinder weitergeben.
Dagegen hat mir der Tod meiner anderen Großeltern nur wenig ausgemacht, da sie sich zu Lebzeiten nicht für mich interessierten.
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