Sterbehilfe – ja oder nein

Der Tod gehört zum Leben dazu. Viele Menschen reden nicht zu Lebzeiten über dieses Thema. Für mich war der Tod schon sehr früh ein Bestandteil meines Lebens. Als ich noch ein Kind war, verstarben mir sehr nahestehende Menschen. Meine Mutter sagt immer, dass die Verstorbenen durch unsere Geschichten am Leben erhalten werden. Sie hat recht.

Einen Menschen für immer gehenzulassen, ist eine der schwersten und traurigsten Erfahrungen im Leben. Dennoch bin ich für die Sterbehilfe. Jeder Mensch kann entscheiden, wie er sein Leben leben möchte. Sollte er nicht auch ein Mitspracherecht beim Sterben haben.

Wenn man nur noch Schmerzen hat oder körperlich und mental an die Grenzen stößt, dann sollte man meiner Meinung nach, erlöst werden können.

Tiere werden eingeschläfert um sie vom Leid zu erlösen, sollte uns Menschen nicht auch diese Gnade zu Teil werden? Alleine zu sterben, muss furchtbar sein. Ich bewundere die Mitarbeiter in Hospizen.

Die Angst zu sterben ist eine Urangst, die wir alle haben. Es wird mit Sicherheit auch Menschen geben, die Sterbehilfe als leichten Ausweg nutzen würden. Aber darf man deshalb grundsätzlich Niemandem erlauben, sein Leiden zu beenden?

Der Aspekt des Ausnutzens greift für mich nicht. Denn Leute, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchten, fahren in der Regel in die Schweiz und nehmen viele rechtliche sowie bürokratische Hürden auf sich. Wenn Jemand einfach keine Lust mehr hat zu leben, wird er Suizid betreiben und nicht Sterbehilfe in Anspruch nehmen.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Viele Menschen reden nicht zu Lebzeiten über dieses Thema. Für mich war der Tod schon sehr früh ein Bestandteil meines Lebens. Als ich noch ein Kind war, verstarben mir sehr nahestehende Menschen. Meine Mutter sagt immer, dass die Verstorbenen durch unsere Geschichten am Leben erhalten werden. Sie hat recht.……

Zu entscheiden, ob ein Mensch sterben darf, ist eine der schwersten Entscheidungen, die man treffen kann. Wann ist jede medizinische Hilfe ausgeschöpft? Einen geliebten Menschen loszulassen, in dem Wissen ihn nie mehr wieder zu sehen, ist persönliche Folter. Wann werden die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet? Wann lässt man einen Menschen nur noch aus Egoismus am Leben? Wann stellt man die Leiden einer Person über die eigene Verlustangst?

Ich hoffe niemals in die Situation zu kommen, dass ich über das Sterben eines Menschen entscheiden muss (z.B. durch das Ausschalten der Geräte). Wenn doch hoffe ich, dass ich die Kraft aufbringe, meine eigenen Wünsche außer acht zu lassen. Es ist egoistisch, einen sterbenskranken Menschen, welcher nur noch Schmerzen hat und durch Geräte am Leben gehalten wird, endlos leiden zu lassen.

Jemanden gehen zu lassen, kann manchmal der größte Liebesbeweis sein, den man aufbringen kann.

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2 Kommentare zu „Sterbehilfe – ja oder nein

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