Die Idee für den Blog hatte ich bereits vor ein paar Jahren. Jedoch habe ich mich erst vor zwei Jahren getraut, sie umzusetzen. Ich habe schon immer gerne und viel geschrieben. Mal waren es Geschichten, die mir erzählt wurden, ich irgendwo hörte oder komplett frei erfundene.
In der Grundschule hatten wir einmal die Woche „Freiarbeit“, d.h. man durfte sich aussuchen, was man machen wollte. Jedes Mal nahm ich mir die Karteikarten mit Themenvorschlägen für freie Aufsätze. Es fiel mir so leicht in die Welt von Feen, Prinzessinnen oder Tieren einzutauchen.
Als ich dann auf die andere Schule wechselte und der Nachmittag größtenteils aus Lernen und Hausaufgaben bestand, blieb nicht mehr viel Zeit für das Schreiben.
Wenn ich allerdings im Zimmer meiner Schwester übernachtete, habe ich ihr meine Geschichten erzählt. Sie suchte sich Themen aus und ich redete einfach drauflos. An die wenigsten kann ich mich noch erinnern. Eine Ausnahme war die Geschichte über die Schildkröte, sie kann ich bis heute noch. Nicht weil es eine besonders gute war, sondern meine Schwester schlief dabei ein. Das kam zwar hin und wieder vor, allerdings wusste sie am nächsten Morgen zum ersten Mal die Stelle wo ich aufgehört hatte und ich erzählte ihr das Ende erneut.
Als sie auszog schlief diese Tradition ein. Meine Interessen veränderten sich und das Schreiben sowie das Erzählen von Geschichten gerieten in den Hintergrund.
Während meiner Ausbildung war ich oft unzufrieden und so begann ich wieder mit dem Schreiben. Dieses Mal jedoch über das Erlebte und reale Probleme. Mit der Zeit sammelten sich so einige Texte an. Einen Großteil habe ich heute nicht mehr. Was ich im Nachhinein sehr schade finde, denn es sind Erinnerungen an eine zurückliegende Zeit.
Durch das Veröffentlichen meiner Beiträge kann ich jederzeit meine Gefühle wieder wachrufen. Ich weiß genau in welcher Gefühlslage und an welchem Ort ich sie verfasst habe. Irgendwie kann ich mir so etwas auch bei Büchern merken. Vielleicht stimmt es, dass immer etwas vom Autor und Leser an den Seiten „kleben“ bleibt.
Obwohl ich nicht auf den Mund gefallen bin und mich auch verbal ganz gut für Dinge, die meiner Meinung nach falsch oder diskriminierend sind, einsetzen kann, fällt es mir immer noch leichter darüber zu schreiben. Wenn mich etwas bewegt oder mental beschäftigt, greife ich eben zu Stift und Papier. Das hat sich bis heute nicht geändert.

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