Ich hasse Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen jeglicher Art. Schon als Kind hat es mich gestört, wenn Mitschüler nicht in die Klassengemeinschaft aufgenommen wurden. Ich bin offen auf sie zugegangen und habe versucht sie kennenzulernen. Meine Freunde störten sich oft daran. Sie wollten nicht ständig neue Kinder in die eingeschworene Clique aufnehmen. Warum? Es ist doch schon schwer genug als Fremde oder Fremder in einen Raum zu kommen, wo sich alle jahrelang kennen. Alle Augen sind auf einen gerichtet und man fühlt sich als Fremdkörper. Da ist doch ein herzliches Willkommen, dass was sich jeder wünscht.
Vielleicht kommt mein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden daher, dass ich es am eigenen Leib erlebt habe. Ich bin relativ klein. In der Grundschule wurde ich des öfteren mit dieser „Schwachstelle“ aufgezogen. Ich gehörte nicht so richtig dazu. Nicht allein wegen meiner Körperlänge, sondern auch weil ich im ersten Schuljahr viel weinte. Bei den meisten Mitschülern war ich also als die Kleine oder Heulende abgestempelt. Im Laufe der restlichen Grundschuljahre legte es sich etwas und ich wurde doch noch in der Klasse akzeptiert.
Wenn man anders aussieht oder sich anders verhält, gilt man für ganz viele Menschen als nicht normal. Dieses Denken habe ich gar nicht. Sei doch mal normal! Bei diesem Satz stellen sich mir die Nackenhaare auf. Was ist denn normal? Ist eine bestimmte Körpergröße, Hautfarbe, Frisur, Kleidungsstil die Norm? Und wenn ja, werden dann die Anderen ausgegrenzt?
Jeder Mensch ist einzigartig in seiner DNA, dem Wesen und Aussehen. Warum akzeptieren wir nicht unseren Gegenüber als Menschen mit allem was dazu gehört?
Kleine Kinder gehen auf dem Spielplatz auf fremde Kinder, ohne Hemmungen, zu. Sie fragen nicht nach Herkunft, Charaktereigenschaften und achten auch auf keine Äußerlichkeiten. Aus irgendeinem Grund legen aber auch später Kinder Wert auf diese Dinge und grenzen andere aus. Ich vermute, dass es an der Erziehung liegt. Wenn ich als Mutter meinem Kind sage oder auch indirekt zeige, dass es nur mit „deutschen Kindern“ zu spielen hat oder nur heterosexuelle Beziehungen geduldet werden, ziehe ich einen Menschen mit dieser Denkweise auf. Im schlimmsten Falle wird er oder sie ein Rassist bzw. Verächter von LGBTTQ.
Es ist so wichtig unseren Kindern die richtigen Werte mit zu geben. Andere Menschen auszugrenzen, zu mobben, zu diskriminieren oder einfach nur unfair zu behandeln ist falsch! Wenn jemand so etwas erlebt, prägt ihn das sein ganzes Leben. Unsere Gesellschaft ist so bunt und facettenreich.
Geht auf andere Menschen offen zu und vielleicht lernt man sogar den besten Freund/beste Freundin seines Lebens kennen. Es muss endlich Schluss mit dem Schubladendenken sein. Behandele andere Menschen so wie du behandelt werden möchtest.

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