In unserer Familie wird gerne gegessen. Gemüse, Salat, Suppen, Brat- und Schmorgerichte stehen dabei auf dem Speiseplan. Im Sommer wird herrlich gegrillt und im Winter gibt es Grünkohl mit Mettwurst.
Zu den Leibgerichten meiner Tochter gehörten Hühnerfrikassee, Sauerbraten, Krakauer und knuspriger Schweinebauch vom Grill.
Aus Wertschätzung den Tieren gegenüber, begann sie weniger Fleisch zu essen. Ihr Umdenken über die Massentierhaltung und Fleischbergen in den Supermärkten führte dazu, dass sie den Beschluss fasste Vegetarierin zu werden.
„Na, dass kriege ich hin“, dachte ich. Unsere Familie isst gerne und regelmäßig Mahlzeiten zusammen. Daher suchte ich nach vegetarischen Gerichten und wurde schnell fündig. Die Praxis zeigte jedoch, dass es gar nicht so einfach ist, wohlschmeckendes auf den Tisch zu bekommen.
Wie die meisten Vegetarier wurde auch meine Tochter nach einiger Zeit zum Veganer.
Voller Experimentierfreude machte ich einige Versuche für meine Tochter leckere vegane Gerichte zu kochen. Der Erfolg war durchwachsen. Sie findet sich in dieser Küche viel besser zurecht als ich.
Es gab eine Zeit in der ich immer sagte: „Gäste gerne, aber bitte keinen Veganer.“ Dies gilt heute nicht mehr! Die Industrie hat sich dem Thema „vegane Ernährung“ angenommen und es gibt mittlerweile gute und schmackhafte Ersatzprodukte. Nur sollte man auf die Zutatenliste schauen und bereit sein, etwas mehr Geld für gute Qualität auszugeben. Und muss es mal was schnelles geben, greife ich gerne auf Nudeln mit Tomatensauce, Gemüsepfannen oder Suppen (Kartoffelsuppe, Minestrone) zurück.
Meinen Speiseplan beeinflusst die vegane Ernährung meiner Tochter wenig. Dennoch dürfen manche vegane Produkte gerne als Beilage auf dem Teller sein. Obwohl sich unser eigenes Essverhalten wenig änderte (gute Qualität an Fleisch) hat die Ernährungsumstellung meiner Tochter auch uns dazu bewogen, mehr auf die Tierhaltung zu achten.
Es darf nicht sein, dass der Sonntagsbraten weniger kostet als das Gemüse oder Obst. Solange meine Tochter mit ihrer Ernährung zufrieden ist, bin ich gerne bereit dazu zu lernen. Aber eines ist sicher, sollte sie Hunger auf Fleisch bekommen, warten im Sommer eine Krakauer auf dem Grill und im Winter heiße Hühnersuppe auf sie. Versprochen!

*Dieser Text wurde von meiner Mutter verfasst. Sie wird immer mal wieder als Gastautorin auftauchen.
Ein schöner Artikel. Ich finde, jeder Mensch sollte sein Essen genießen und sich dabei und später wohlfühlen. Egal was auf dem Teller landet, es soll mir schmecken und mich erfüllen.
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Danke, dass sehe ich genauso. Und wenn man dann auch noch etwas Gutes für das Klima und die Tiere tut, geht es kaum besser.
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