
Als Kind hatte ich eine genaue Vorstellung vom Leben. Heirat, Kinder und Traumjob waren Bestandteile dieses Plans. Ich dachte, man kennt sein Ziel und der Weg dahin ist klar vorgegeben. Wenn man sechs und naiv ist, hat man keine Ahnung wie hart das Leben sein kann. Ich verlor in jungen Jahren einige mir sehr nahestehende Familienmitglieder, diese Verluste prägen mein Leben bis heute. Den meisten Menschen, die schon einmal mit dem Tod konfrontiert wurden, wird es ähnlich gehen. Mir persönlich ist dadurch bewusst geworden, dass nicht immer alles wie erwartet oder geplant läuft.
Nach der Schule kam die Ausbildung. Es sollten viele Jahre im selben Job folgen. Doch auch hier kam es anders. Gewisse Gründe sorgten für einen Berufswechsel, so wurde aus einem unbefristeten Vertrag ein befristeter. „Nun gut, dieses Mal bleibe ich dem Beruf treu“, war mein Gedanke. Wieder falsch!
Ich begann ein Studium, um endlich im Leben anzukommen und einen festen Platz im Berufsleben zu finden. Nach dem Studium ging es erneut auf Jobsuche. Um zum Ende meines Karriereweges zu kommen: Ich übe heute einen Beruf aus, der mich die meiste Zeit mit Zufriedenheit erfüllt. Mich umgeben tolle Kollegen und Chefs, dass macht viel aus.
Aus dem geraden Lebensweg meiner Kindheit ist eine kurvenreiche Strecke geworden. Und das ist gut so. Ich weiß, dass ich noch einige Umwege, Abkürzungen, Sackgassen und falsche Wege vor mir habe. Jede Kurve hatte etwas für mich parat. Manchmal bin ich mit voller Geschwindigkeit aus dem Moment gerissen geworden und musste erst wieder auf die Straße zurück finden. Einige Abzweigungen hielten Lebenserfahrung bereit. Wieder andere Abbiegungen waren falsch und ich musste wenden und woanders langgehen.
Mein Lebensweg beinhaltet auch viele Wegbegleiter. Manche sind woanders abgebogen, andere habe ich zurücklassen müssen und einige begleiten mich noch heute und bereichern meinen Weg stetig. Wer mit mir bis zum Ende geht, weiß ich nicht, aber ich genieße den Pfad solange es geht.
Egal was man im Leben erreichen möchte, der Weg dorthin ist selten gerade. Geht euren „Lebensweg“ und erlaubt euch auch mal neue Abzweigungen zu nehmen.
Nur die Irrwege undAbkürzungen machen aus einem langweiligen Leben ein Abenteuer.Wichtig ist alleine,das man ankommt .Gut gemacht.
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